Dem digitalen Zeitalter der medialen Beschleunigung begegnet die menschliche Psyche mit zunehmender Lethargie oder systemischer Erschöpfung. Die Medienflut wird zunehmend zur Medien(un)sin(n)tflut – Relevantes, vermeintlich Relevantes sowie Beliebiges verdichten sich zum Unkenntlichen. Das allgemein lärmende, digitale Grundrauschen konsumiert unsere Lebenszeit und Lebenskraft.
Im Spannungsfeld, Wichtiges von Unwichtigem trennen zu müssen, bleibt der Mensch der Moderne erschöpft zurück und empfindet dennoch eine Sehnsucht. Es bleibt der Wunsch nach einem stimmigen, wenn auch flüchtigen Moment des Verweilens – einer sinnvollen Kommunikation, einem In-Kontakt-Sein mit dem Augenblick. Unmittelbar, direkt, authentisch – angemessen und deswegen lebendig. Denn trotz der überbordenden Kontaktflut bleibt der Mensch doch stets auf der Suche nach dem Wesentlichen.